Vom Neunjährigen Judoka, über den Mofa-begeisterten Jugendlichen, über den technikinteressierten WingTsun-, Karate-, Taekwondo- und Kickbox-erfahrenen Bundeswehrsoldaten, den Wirtschaftsingenieurwesenstudenten mit eigener Autowerkstatt hin zum von Idealismus und Leidenschaft beauftragten Schmerzbekämpfer, der heute Ärzte und Therapeuten in seiner Methode unterrichtet. Was klingt wie die unglaubhafte Biographie eines Roman- oder Filmprotagonisten, ist die wahre Geschichte des Roland Liebscher-Bracht. Und dabei bilden die oben genannten Bereiche nur grobe Eckpunkte, nur einen Teil der vielen Stationen des im Oktober 1956 in Gersfeld/Rhön geborenen Schmerzspezialisten.
Tipp: Am Ende des Beitrages finden Sie einen kompletten Vortrag (über 3 Stunden) von Roland Liebscher-Bracht aufgenommen 2020.
Heidelberger WingTsun-Akademie
1985 befand sich Roland Liebscher-Bracht in einer Zeit mit vielen gleichzeitig stattfindenden Ereignissen und Entwicklungen: Nach 12 erfolgreichen Semestern brach er sein Studium mitten in der Diplomarbeit ab. „Während eines Praktikums erkannte ich, dass ich nicht dafür geschaffen war, als Unternehmensberater Firmen nach rein ergebnisorientierten Prämissen zu optimierenden“, erklärt der heutige Bestseller-Autor dazu auf seiner Homepage. In dieser Zeit sollte das Interesse zur asiatischen Kampfkunst ein wichtiger Weichensteller werden. Nach dem Beginn des einjährigen Vollzeitstudiums an der Heidelberger WingTsunAkademie mit intensiver körperlicher und geistiger Arbeit und leidenschaftlichem Interesse für fernöstliche Philosophie wurde die Berufung zum Beruf: Im zweiten Stockwerk über der eigenen Autowerkstatt, in der vorrangig Fahrzeuge von Studenten TÜV-tauglich gemacht wurden, entstand eine Schule für asiatische Kampfkunst. Nachdem Liebscher-Bracht anlässlich einer Prüfung zum 12. Schülergrad im WingTsun bereits eine schriftliche Arbeit zu verschiedenen Bewegungsabläufen im sogenannten „Siu Tim Tau“ verfasst hatte, entdeckte er in der Praxis immer öfter, dass gesundheitliche Probleme seiner Schüler sich durch das Training gelöst hatten. Es wurde dem aus der Technik kommenden, mathematisch denkenden Kampfsportmeister mehr und mehr klar, dass die Veränderungen bzw. das Verschwinden der Schmerzen seiner Schüler etwas mit dem Sport und somit mit der Körpermuskulatur zu tun haben musste.
Eigener Gesundheitszweig
Nach dem Studium einer Vielzahl von Sachbüchern, nach Gesprächen mit zahlreichen Therapeuten, Ärzten und Physiotherapeuten, nach eingehender Beschäftigung mit Akupressur und anderen Heilmethoden und nachdem der Frankfurter beteiligt war an der Einrichtung eines eigenen Studienlehrgangs für Sportpädagogik an der Universität Sofia, geleitet von WingTsun-Großmeister Prof. Dr. sc. Keith R. Kernspecht, führte Roland Liebscher-Bracht in seinem bis dahin als reine Kampfschule geführten Verband einen ersten Gesundheitszweig ein. Unter dem Namen WingTsun ChiKung konzentrierte der einstige Techniker sich auf Agilität und Flexibilität und begann, eigene Bewegungsabläufe in Hinblick auf die Schmerzreduzierung zu kreieren. Gemeinsam mit seiner Frau, der Ärztin Dr. med. Petra Bracht, fand er heraus, dass die meisten Schmerzen durch zu hohe Spannungen der Muskeln und Faszien verursacht werden. „Entscheidend an der Schmerzentstehung beteiligt sind Rezeptoren, die am Übergang von Sehne und Knochen in der Knochenhaut sitzen. Auf Basis dieser Erkenntnis konnte eine völlig neue Schmerzbehandlung erschaffen werden“, so der Schmerztherapeut.
Unterrichtsprogramm für Ärzte, Therapeuten und Heilpraktiker
Es entstanden bis zu 70 unterschiedliche Ausführungen, die eine Kombination aus klassischen WingTsun-Techniken und von Liebscher-Bracht selbst kreierten Bewegungen waren und nach und nach weiter entwickelt wurden. Das Hauptaugenmerk legte er dabei auf die Freistellung der Gelenke von zu hohen Spannungen und auf die Schmerzfreiheit. Nach einigen Jahren, in denen der WingTsun-Lehrer in Vorträgen mit seiner Frau, die seit den 80erJahren niedergelassene Ärztin ist, seine neuen Techniken mehr und mehr in Vorträge eingebunden hatte, interessierten sich nun auch Mediziner und Therapeuten für eine Ausbildung in WingTsun ChiKung. Nachdem die Nachfrage in der Folge immer größer wurde, war klar, dass dieses Thema nicht innerhalb der Kampfkunst gehalten werden durfte, und so wurden 2007 Erkenntnisse, Erfahrungen und Übungen zusammengefasst auf ein Unterrichtsprogramm für Ärzte, Therapeuten und Heilpraktiker. „Wir hatten seit dem ersten Kurs in den letzten 11 Jahren fast ausschließlich super zufriedene Absolventen“, sagt Roland Liebscher-Bracht in einem YouTube-Video, in dem er seinen Werdegang erzählt. Hier berichtet er auch, dass die 25 Teilnehmer seines ersten Kurses, die allesamt Mediziner und Schmerztherapeuten gewesen sind, insgesamt 48 Schmerzsymptome mit in den Kurs gebracht hatten, was ihm bestätigte, dass die klassische Schmerzbehandlung oft nicht gezielt und effektiv wirkt.
Jeder Mensch soll und kann schmerzfrei sein
Mit dem Erfolg wurden die Medien auf Liebscher-Bracht und seine Methode aufmerksam. 2009 brachen nach einer Stern-TV-Sendung aufgrund der Menge an Zuschaueranfragen die RTL-Server zusammen, die 800 bis dahin in der Liebscher-Bracht-Methode ausgebildeten Mediziner erlebten ein bis dahin nicht erlebtes Interesse an ihrer Arbeit. Bald darauf folgte das erste Buch, 2015 das zweite zum Thema Rollmassagen, ein Jahr später ein weiteres. Ein mittlerweile 60 Personen starkes Team, mit dabei Ehefrau Dr. med. Petra Bracht und Sohn Raoul M. Bracht, kümmert sich um Buchverkäufe, Vorträge, Internetauftritt und das eigene Motto, die Vision: Jeder Mensch soll und kann schmerzfrei sein. Der Autor des Bestellers „Die Arthrose-Lüge“ hat bis heute 5.000 Therapeuten ausgebildet und rund 30.000 Schmerzpatienten geheilt.
Bad Homburg
Heute ist Liebscher & Bracht ein Familienunternehmen und hat ihren Sitz in Bad Homburg. Sie verwaltet nicht nur die Schmerztherapie-Ausbildungen und Service-Angelegenheiten, sondern betreibt auch den größten YouTube-Kanal für präventive und akute Schmerzbehandlung in Deutschland. Seit 2015 ist der älteste Sohn, Raoul M. Bracht, der Geschäftsführer und verantwortlich für die geschäftlichen Angelegenheiten. Durch die Arbeitsteilung haben Roland Liebscher-Bracht und Dr. Petra Bracht noch mehr Zeit, sich ihren Patienten und ihrer großen SchmerzfreiVision zu widmen und auf diesem Wege das neue Schmerzverständnis zu revolutionieren.

Zahlreiche Übungen von Roland Liebscher-Bracht
Wie kann ich die Liebscher-Bracht-Methode kennenlernen? Über die Internetseite des Schmerzspezialisten, www.liebscher-bracht.com, oder direkt auf YouTube hat man die Möglichkeit, kostenlos zu kurzen Videos mit Anleitungen oder zu kostenfreien PDF-Ratgebern zu unterschiedlichen Übungen zu kommen: Schmerzen in Knie, Hüfte, Nacken oder Rücken, Übungen für lange Autofahrten, Übungen für Schwangere, Übungen gegen Geierhals und Brettnacken, Übungen gegen Hüftarthrose oder für eine bessere Beweglichkeit und viele, viele Themen und Schmerzleiden mehr. Andere Wege, auf denen man Roland Liebscher-Bracht und Dr. med. Petra Bracht kennenlernen kann, sind ihre eigene Praxis in Bad Homburg, die zahlreichen Vorträge, die der Entwickler seiner eigenen Methode im gesamten deutschsprachigen Raum hält, eine der vielen Aus- und Fortbildungskurse sowie durch die zahlreichen Produkte aus dem Hause Liebscher-Bracht, wie etwa das Faszienrollmassage-Set oder die Schmerzfrei-Drücker, die Premiumvitalstoffe oder die zahlreichen DVD´s und Bücher.
Schmerzfrei ohne Operation
„Unser großes Ziel ist es, Menschen, die unter Schmerzen leiden, eine Möglichkeit zur Selbsthilfe an die Hand zu geben“, so vermittelt Roland Liebscher-Bracht in seinen Filmen, Büchern und Internet-Texten seine Vision. Dem Umstand, dass gerade in Deutschland und Österreich bei Schmerzen sehr häufig Operationen oder Schmerzmittel verschrieben werden, die starke Nebenwirkungen haben können, entgegnet der Schmerzspezialist mit dem Ansatz, die Schmerzleidenden stattdessen zu gezielten Bewegungs- und Dehnübungen zu motivieren, die sie dank seiner mehr als 500 YouTube-Videos jederzeit zuhause kostenlos nachmachen können. „Richtig gelesen“, schreibt der Technikversierte auf seiner Homepage: „Wir nehmen für diese Übungen kein Geld, weil wir der Überzeugung sind, dass dies der beste Weg für die Mehrheit der Schmerzpatienten ist, um ihre Beschwerden lindern zu können.“
Übungen statt Operation
All diejenigen, bei denen die angebotenen Dehn- und Bewegungsübungen sowie die entwickelte Osteopressur tatsächlich keine Verbesserung der Schmerzen bewirken, haben, so Liebscher-Bracht, immer noch die Wahl, eine Operation machen zu lassen oder Schmerzmittel zu nehmen. Denn während eine Operation einen nicht mehr rückgängig zu machenden Eingriff in den Körper darstelle und Medikamente ihre Nebenwirkungen mit sich brächten, verhalte sich das bei den in Videos und Büchern gezeigten Übungen anders. Das gestehen sogar unsere Kritiker ein, wie der Orthopäde Bernhard Waibl in einem großen kritischen Artikel: „Wenn eine Therapie dem Patienten nicht schadet, sollte man auf eine Vorverurteilung verzichten.“
Kritik an Roland Liebscher-Bracht
Tobias Saueressig schreibt als Fazit seiner Auswertung von Roland Liebschers Buch “SchmerzFrei – Das Schmerz-Code-Selbsthilfeprogramm, Band 1: Unterer Rücken“ auf der Seite www.evidenzbasiertephysiotherapie.de: „Die Liebscher und Bracht Therapie ist in ihrer Theorie nicht haltbar. Die praktische Anwendung der einzelnen Therapiebausteine kann zu Verbesserungen von Schmerz und Funktion führen, jedoch in den allermeisten Fällen nicht in dem Rahmen, wie es beschrieben wird. Garantierte Verbesserungen in Höhe von 90 Prozent innerhalb einer Sitzung sind unrealistisch und irreführend. Die Texte von Liebscher und Bracht sind ein Verkaufstext und keine ernst zunehmenden therapeutischen Werke.
Studie
Was einen von manchen Kritikern vorgeworfenen Placeboeffekt der Liebscher & BrachtTherapie betrifft, weiß der Erfinder der Methode, dass das positive Ergebnis einer Wirksamkeitsstudie an der Sporthochschule Köln nur ein erster Schritt zur Evaluation des Therapieansatzes ist. Das Team rund um den Kampfsport- und Schmerzspezialisten arbeite längst daran, eine große, Placebo-kontrollierte Studie zu ermöglichen. „Natürlich“, so Roland Liebscher-Bracht, „steht es jedem absolut frei, bis dahin abzuwarten, doch auch hier sei die Frage erlaubt: Was gibt es bis dahin eigentlich zu verlieren?“